Ok, ganz so vergessen ist diese Stadt doch nicht mit seinen tausenden Touristen und den international am Aufbau helfenden Universitäten.
Aber das Areal, das größte religiöse Bauwerk der Welt mit 161 Hektar, erinnert doch sehr an eine Welt wie wir sie aus Indiana Jones oder Tomb Raider kennen. Wir entschieden uns die Besichtigung der Tempelanlagen auf zwei Tage aufzuteilen und dies erwies sich als gute Entscheidung. Bei mehr als 20 Tempeln und Außentemperaturen im Schatten von 36 Grad ist es fast unmöglich an einem Tag allen Tempeln die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Am ersten Tag starteten wir für kambodschanische Verhältnisse recht spät in den Tag. Unsere Tour begann um 8 Uhr. Zu dieser Zeit war die Hitze gerade noch erträglich. Schon 1 Stunde später kämpften wir schweißgebadet die unzähligen Treppen zu den Tempelspitzen empor. Unter Treppen werden hier etwa 1 Meter hohe Steinschläge bezeichnet, die bei uns sicher als „gefährlicher Klettersteig“ ausgewiesen werden würde. Doch die Besichtigung der im 12. Jahrhundert erbauten Tempel waren diese Schweißtropfen allemal wert. Ab 13 Uhr brachen wir aufgrund der zunehmenden Hitze dann unsere weitere Besichtigung auch ab und hoben uns unter anderem den Tempel der Nationalflagge für den zweiten Tag auf.
Unser nächster Tag startete schon vor Sonnenaufgang um 5 Uhr. Denn angeblich soll der größte und berühmteste Tempel Kambodschas, der Angkor Wat, bei Sonnenaufgang besonders schön aussehen. Diese Ansicht konnten wir nicht ganz teilen, denn der Lichteinfall auf den Tempel war wegen Dunst und Wolken nicht wesentlich anders als am Vortag, nur dass etwa 10x mehr Touristen anwesend waren. Aber alleine wegen der angenehmen Kühle von 27 Grad lohnte sich das frühe Aufstehen schon.
Mir persönlich hat der Angkor Thom, der auch Drehort in Tomb Raider war, von all den Tempeln am besten gefallen. Über all die Jahrhunderte erkämpfte sich die Natur zurück, was ihr gehört und nahm den Tempelkomplex für sich ein. Überall schlagen die Bäume Wurzeln – über Steinmauern und wachsen sogar aus den Tempeln empor. Auch wenn inzwischen viele Bäume geköpft wurden, so wachsen neue Triebe aus dem alten Stamm und zeigen uns so, dass am Ende (hoffentlich) immer die Natur gewinnt!
Dies war ja unser erster Aufenthalt in Kambodscha und wir sind fast ein wenig traurig, dass wir nur 3 Tage in diesem tollen Land verbringen durften. Wir waren positiv überrascht von der Ehrlichkeit der Khmer (frühere Bezeichnung der Einwohner) mit ihren Sprüchen: „Hello, buy something!“ und ihrer lustigen, humorvollen Art, sich auch selbst nicht ganz so ernst zu nehmen. Der Tourismus hat (zumindest in Siem Reap) voll Fuß gefasst. Hotels, westliche Restaurants, gratis Bier zum Essen und jede Menge Märkte zum Souvenir-Shoppen bieten alles, was ein Touristenherz begehrt. Trotzdem würden wir den Tourismus als „leichter“ oder „weniger stark“ beschreiben. Die Einwohner sind noch authentischer als es in Thailand der Fall ist und jederzeit für ein ehrliches Lächeln bereit.
Wir sind dankbar, dass uns die Herzlichkeit und Leichtigkeit eines weiteren Landes begegnete und wir daran teilhaben durften. Von uns gibt es eine volle Reiseempfehlung für Kambodscha!
PS: von Bangkok gibt es auch einen ganz günstigen Nachtbus nach Siem Reap. Mit 9$ ein echter Tipp für Reisen mit kleinem Budget. Leider hat uns niemand diesen Tipp gegeben…
Nun reisen wir mit Stopp-over in Bangkok weiter nach Indien, unser vorerst letztes Land bei diesem unglaublichen Abenteuer. Unser Endless-Summer geht definitiv heiß weiter – mit bis zu 47 Grad in Delhi. Aber jaja, wir wissen…wir wollten ja einen Endless „Summer“…
Und HIER geht’s auch wieder zur passenden Fotogalerie.
Hey ihr,
Ich lese eure Beiträge sehr gerne,is immer eine nette und sonnige Abwechslung vom Arbeitsalltag!!!😎 Geniesst noch eure letzten Tage/Wochen und freu mich weiterhin auf Beiträge und Fotos 😘