Endless Summer 2015

India: The Beauty and the Beast

Indien ist anders. Zwischen Europa und Asien liegen schon Welten, aber ebenso groß ist nochmal der Unterschied zwischen Indien und dem Rest von Asien.

Doch bevor ich euch von unseren ersten Indien-Eindrücken berichten werde: Wir freuen uns!! Unzählige Stunden verfolgten wir online das Politgeschehen Österreichs und ich glaube die letzten 2 Wochen hatten wir kaum ein anderes Gesprächsthema. Aber zumindest hatten wir nach 9 Monaten so endlich wieder mal was zu reden. Nein, Scherz beiseite….Wir trauen uns nun doch wieder mit unserem Pass in der Hand weiterzureisen – wir befürchteten schon dass wir nach Neuseeland auswandern müsste. Juhu – ÖsterreicherIn und stolz darauf!

So, nun zum Wesentlichen: Delhi war unser erster Stopp in Indien, da wir sowohl die Hauptstadt besuchen, als uns auch einige Attraktionen in Tagesreichweite ansehen wollten. Nachdem wir am ersten Tag das indische Treiben in Delhi auf uns wirken ließen, machten wir gleich am Tag darauf einen Ausflug nach Agra. In dieser Stadt steht bekanntlich das Taj Mahal und es ist auch ein klein wenig dafür verantwortlich warum ich unbedingt Indien bereisen wollte. Uwe war ja schon mal vor 5 Jahren hier. Mit Zug und anschließendem privaten Fahrer ging es direkt zu einem der 7 Modernen Weltwunder. Diesen Titel hat es sich auch zu Recht verdient. Wir haben in den letzten Jahren ja nun wirklich schon viel gesehen, aber das Taj Mahal kann meiner Meinung nach nur von der Natur selbst übertroffen werden. Für mich ist es das schönste Bauwerk, das ich je gesehen habe! Wir hatten auch ein wenig Glück, denn bei 47 Grad im Schatten ist es selbst den Indern zu heiß das UNESCO Weltkulturerbe zu besuchen und so trafen wir hier wesentlich weniger Leute an als auf den Straßen in Delhi. Danach ging es noch zum Roten Fort, welches im 16. Jahrhundert von den Mogulen erbaut wurde. So viel zu „the Beauty“ in Indien.

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The Beauty – und das Taj Mahal

Danach folgte eher „the Beast“. Am Nachmittag wurden wir von den Tourguides leider nur noch zum „Shoppen“ chauffiert. Als erstes ging es zur Teppichfabrik, gefolgt von Marmorsteinmetz und Juwelier. Als wir dann keine Lust auf „Shoppen“ hatten, wurden wir 3 Stunden vor Abfahrt des Zuges zum Bahnhof gebracht. Warten haben wir ja wirklich auf der Weltreise gelernt, aber bei 47 Grad ist das nochmal eine ganz andere Liga…

Selbst in Delhi gibt es wahnsinnig viel zu erkunden. Den eindrucksvollen Bauwerken in der Hauptstadt widmeten wir den nächsten Tag. Nach dem doch für indische Verhältnisse teuren ersten Tagesausflug, buchten wir eine Tour für Einheimische. Für unsere Reisegruppe, die bis auf uns 2 Weißnasen ausschließlich aus Indern bestand, waren nicht die Bauwerke die Highlights der Tour, sondern wir. Mit wirklich jeder Familie mussten wir zumindest ein Foto machen; da musste dann zum Teil sogar der Profi-Fotograf ran. Nachdem wir aber den ganzen Tag miteinander verbrachten, wäre es auch zwecklos gewesen, nicht mit ihnen in die Kamera zu lächeln. Wobei die Inder lächeln anscheinend nicht so gerne. Zumindest nicht am Foto – da wird davor und danach gelächelt.
Wir fragten uns schon die ganze Zeit wie die Frauen in Delhi ihre Notdurft verrichten – denn die Männer stellen sich einfach zu jeder x-beliebigen Mauer und öffentliche Toiletten gibt es nur bei den Sehenswürdigkeiten. Doch dieser Ausflug klärte uns auf: Obwohl nur 10 Meter entfernt ein WC beim Tempel war, hockte sich eine Mitreisende von uns einfach neben den Bus und ließ es laufen….Aber selbst auf der Damentoilette machte ich noch weitere Entdeckungen: Dort werden dann am Waschbecken neben Händen und Gesicht auch noch die weiblichen Genitalien gewaschen.

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The India Gate in Delhi

Der nächste Tagesausflug nach Jaipur startete eher mit „the Beast“. Zumindest ist es für uns eine absolut schreckliche Vorstellung… Als wir mit dem Zug aus Delhi rausfuhren kamen wir bei einem Slum-Viertel vorbei. Doch noch bevor wir dieses erreichten hockten Männer zu Hunderten neben den Bahnsteigen und verrichteten ihr morgendliches großes Geschäft. Manche hatten eine Wasserflasche mit, manche nicht mal das. Sparten war natürlich auch keiner zur Hand. Bis jetzt wissen wir aber noch nicht was hier mit den Frauen ist – auf der Wanderschaft zu den Bahnsteigen waren nur Männer unterwegs….
In Jaipur angekommen mussten wir mal 1 Stunde bei 48 Grad am Bahnhof warten, da es zwei Stationen in der Stadt gibt und wir die falsche erwischten. Dabei lernten wir jedoch 2 nette, weltoffene Inder kennen, die einen kompletten Kontrast zu den meisten Menschen in Delhi bildeten. Eine wirklich nette Abwechslung! Diesmal waren wir schon ein wenig vorbereitet und ließen uns nur zu einem „Shopping“ in eine Teppichfabrik überreden, danach nannten wir weitere Sehenswürdigkeiten die wir gerne besichtigen würden und hatten dabei mittelmäßigen Erfolg. Die „Rosa Stadt“, bei der alle Gebäude in der Willkommens-Farbe rosa angemalt wurden, gefiel uns ausgesprochen gut. Wir besichtigten das Amber Fort, das von einer kleineren Version der Chinesischen Mauer umgeben ist und waren noch beim Wasser- und Windpalast. Als wir dann noch durch die Straßen schlendern wollten bleib dafür keine Zeit – wenn wir jedoch noch 10 Minuten in das von ihm ausgewiesene Schmuckgeschäft gehen möchten, würde das gehen…

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Tati ist in Indien der absolute „Star“

So hatten wir stets an jedem Tag bisher tolle und schöne Erlebnisse, aber auch wahnsinnig erschreckende Eindrücke bekommen. Auf die große Armut war ich gefasst. In all den Dokumentationen wird diese sehr anschaulich dargestellt. Doch auf was ich nicht vorbereitet war, ist die Art wie die Menschen hier miteinander umgehen. „Achtlos“ ist die vielleicht beste Beschreibung dafür. Es scheint als achte keiner auf den anderen. Dies beginnt beim Verkehr und endet mit der Umwelt. Sie spucken aus den Bussen ohne zu sehen ob draußen jemand vorbeigeht, werfen jegliche Verpackung einfach auf den Boden obwohl sie neben einem Mülleimer stehen, schupfen und beschimpfen einander, schreien sich an, betrügen und lügen ohne Scham. Dazu ein Beispiel, was ich bis jetzt noch nicht fassen kann: am vierten Tag besuchten wir den Chadni Chowk Markt. Dabei kaufte ich mir einen indischen Sari (nationale Kleidung). Der Straßenverkäufer zeigte mir die verschiedenen Kleider, gab mir dann aber ein „Originalverpacktes“ mit. Als ich es im Hotel öffnete, waren nur Stoffreste um einen Karton gewickelt. Einfach unglaublich….

Weiter geht es dann nach Varanasi. Wir sind gespannt ob wir hier die Inder finden, die so achtsame Praktiken und Lehren wie Yoga erfanden… Wir schicken euch die heißesten Grüße bisher aus unserem Endless Summer. Bis bald!

HIER kommst du zu weiteren Fotos aus Delhi!

HIER sind noch Fotos von Agra und Jaipur zu sehen!

2 Kommentare zu “India: The Beauty and the Beast

  1. Eva Stickling

    Das Fass ist schon fast voll, es wird Zeit das ihr all die Eindrücke einmal verarbeitet……und was ist der beste Platz dafür? Österreich 🇦🇹🇦🇹🇦🇹kommt gut Heim, und lebt euch hier wieder ein. Wird nicht ganz so einfach werden, aber genießt eure letzten Tage noch…..❤️❤️

  2. peter bloecker

    Hello from Burleigh, wie bisher gern gelesen und ihr seid nach wie vor on the move und gut drauf. Gutes Ankommen zuhause & take care:-) mit herzlichen Gruessen auch von Maria, yours Peter

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