Endless Summer 2015

Lake-Pukaki-Schmelzwasser-Hellblau

Unsere letzte Reisewoche in Neuseeland haben wir Großteils im Campervan fahrend verbracht. Für die Ostküsten-Strecke von Dunedin nach Kaikoura – mit Abstecher über die Inlandsroute – braucht man schon einiges an Sitzfleisch.

Wie unser uralter Campervan das schon so viele Jahre und Kilometer aushält – unglaublich. „You just can’t kill’em…“, meint da unser Vermieter nur dazu. Die Strecke von Milford nach Dunedin haben wir in einem Halbtag geschafft und sind dabei über mehrere Stunden zuerst über verwinkelte Bergstraßen und danach an riesigen Bauernhöfen mit noch rieisigeren Feldern und unglaublich riesigen Bewässerungsanlagen vorbeigedüst. Die Berge der Westküste halten nämlich derartig viel Niederschlag ab, dass die dahinter liegenden Ebenen von Otago und Canterbury allesamt bewässert werden müssen. Diese bizarren Geräte machen massive Halbkreise von bis zum 500m Radius und schleudern zig Liter Wasser über die Felder, nur damit danach Schafe und Kühe die schöne grüne Wiese wieder abgrasen können.

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Die Bewässerungsanlagen von Central Otago

Highlights an der Ostküste waren sicherlich die Studentenstadt Dunedin mit der vorgelagerten Halbinsel Otago, wo wir Robben, Albatrosse und furchteinflößend große Seelöwen hautnah erleben konnten. Eine leicht territorial veranlagte, männliche Robbe hatte dann auch glatt etwas gegen ein Close-Up Fotoshooting mit Tatjana. Zum Glück sind die Tiere aber an Land genauso träge und behände, wie sie im Wasser geschickt und schnell sind.

Auch in Oamaru hat es uns sehr gut gefallen. Die Stadt die im Jahre 1880 noch gleich groß wie das damalige Los Angeles war, hat uns mit seinem Victorianischen Retro-Charme vollauf begeistert. Ein kurzer Abstecher ins skurrile Steampunk HQ Stahlmuseum musste natürlich auch sein, bevor Tati wieder mal ihre Surfkünste im 15°C kalten Pazifik zeigen konnte. Der Surfstrand lag übrigens direkt an unserem Campingplatz, einer der vielen besonderen Orte, die wir in den letzten knapp 3 Wochen temporär bewohnen durften. Darunter waren wir auch direkt an Seen, Flüssen, am Bauernhof, an der Pferderennbahn oder neben einem verlassenen Geisterhaus. All diese Campingplätze sind offiziell eingetragen und wir mussten dieses Mal gar nicht „schwarz“ campen – unser Schlaf hat es uns gedankt – und wir konnten dennoch ein bisschen Kohle sparen.

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Das unfassbare Blau des Lake Pukaki

Als nächstes ging es über die Inlandsroute im Waitaki Tal zu den beiden berühmtesten Seen der Südinsel am Fuße des Mt. Cook Nationalparks. Tekapo und noch viel mehr Pukaki leuchten einem mit dem verrücktesten hellen Gletscher-blau entgegen, dass man sich eigentlich nur ge-Photo-Shop-t vorstellen kann. Wirklich, man kann kaum seinen Augen trauen. Das Gletschermehl im Schmelzwasser bringt das Sonnenlicht so faszinierend zum Brechen, dass dieses wunderschöne blau entstehen kann. Einfach einmalig und für uns die Nummer EINS, der bisher gesehen Seen (Sorry, lieber Grüner See).

Zurück an der Küste ging es auf der Banks Halbinsel nach Akaroa. Dieses Fleckchen Erde, das anscheinend weiter fest in französischer Hand verbleiben soll, hat uns vor allem wegen seines mediterranen Flairs gefallen und auch das Klima dort hat uns sehr an Europa erinnert. Die Straße dorthin war jedoch noch atemberaubender, als das Städtchen per se. Am Rande des ehemaligen Kraters, der diese Halbinsel geformt hat, kurvt man an steilen Abhängen entlang und kann ein atemberaubendes Panorama genießen.

Tati hat sich die Chance nicht nehmen lassen und so sind wir noch einmal sehr weit nördlich gecruist um in Kaikoura mit Delphinen zu schwimmen. Ein wirklich tolles Erlebnis und noch einmal um einiges besser als auf Hawaii. Dieses Mal waren wir mitten in einer Herde von knapp 500 Dusky Delphinen, die allesamt an uns Interesse zu haben schienen. So haben sie uns bereits am Boot mit wilden Saltos und Pirouetten springend begleitet und haben sich mit uns danach im Wasser um die Wette gedreht. Wir hatten wirklich das Gefühl, dass es ihnen genauso viel Spaß gemacht hat wie uns! Einfach traumhaft!!

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Dusky Delphin von Kaikoura

Unseren letzten Tages-Ausflug haben wir kurz vor der Abreise in Christchurch verbracht, wo wir durch die im Aufbau befindliche Innenstadt flanierten. Nach dem verheerenden Erdbeben 2011 (Anm.: Zu diesem Zeitpunkt waren wir gerade zum ersten Mal in Australien auf Urlaub) sind viele Shops und Lokale noch immer in Schiffscontainer verlagert, doch es wirkt als würde sich das bald ändern – unglaublich viele Kräne und Bagger prägen derzeit das Stadtbild.

Frisch geduscht (Anm. Tati: das kam nicht allzu oft in den letzten 3 Wochen vor), alles neu gepackt und geladen mit voller Energie geht es nun Richtung Asien, wo wir in den kommenden Monaten Bali, Singapur, Thailand, Cambodia und Indien bereisen werden. Stolz können wir berichten, dass wir 24 der Top 25 Plätze des Lonely Planet Reiseführers in Neuseeland auf unserer Must See Liste abhaken können. Egal ob Nord- oder Südinsel… Neuseeland war unglaublich interessant und hat letztlich auch die hohen Erwartungen erfüllen können.

HIER kommst du zur passenden Foto-Gallerie!

Bis demnächst aus unserem Endless Summer!

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